Coronavirus: Zur aktuellen Lage im Kanton Basel-Stadt

An einer Medienkonferenz zur aktuellen epidemiologischen Lage des Coronavirus zeigten sich heute Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger und Kantonsarzt Thomas Steffen beunruhigt. Beide wenden sich an die Bevölkerung mit dem Appell, jetzt weiterhin achtsam zu sein.

Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger: „Wir befinden uns in einer labilen Lage. Die Neuinfektionen im Kanton Basel-Stadt steigen deutlich an, gleichzeitig stellen wir in der Bevölkerung Ermüdungserscheinungen fest. Wir alle möchten unsere Normalität zurück. Diese wird es jedoch leider noch längere Zeit nicht geben.“ Bis Impfstoffe zugelassen sind, bleiben nur die bekannten Hygiene- und Verhaltensregeln, um sich selbst und andere zu schützen. Davon zeugt auch die Einführung einer erweiterten Maskenpflicht, welche im Kanton Basel-Stadt ab kommenden Montag gilt (siehe Medienmitteilung vom 20. August 2020). Für die weitere regionale Bekämpfung der Pandemie stehen weiterhin Hygienemassnahmen, Schutzkonzepte in Betrieben, Rachenabstrich-Tests (PCR-Tests) bei Verdacht auf Infektionen und das Contact Tracing im Vordergrund.

Um den Verlauf und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in der Region zu verstehen und verlässliche wissenschaftliche Grundlagen zu haben, beteiligt sich das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt gemeinsam mit der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft an einer Langzeitstudie, welche das Schweizerische Tropen- und Public Health Institute derzeit durchführt. Die Studie enthält einen Antikörpertestteil und einen digitalen Befragungsteil zu den Auswirkungen auf die Lebensumstände. In diesen Tagen werden weitere Einladungen zur Teilnahme am Antikörpertestteil an zufällig ausgewählte Personen in den beiden Basel zugestellt. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt bittet die Angeschriebenen, an der Studie teilzunehmen und dankt für die Bereitschaft.

Zu den aktuellen Ansteckungsquellen

Kantonsarzt Thomas Steffen: „Aus unserem Contact Tracing sehen wir, dass die Ansteckungsorte nach wie vor breit gestreut sind, überall auftreten können und alle Generationen betreffen.“ Meist sind das familiäre Umfeld, Freizeitsituationen und die Rückkehr aus einem vom Bund bezeichneten Risikoland die häufigsten Ansteckungsorte.

In diesen weiterhin vom Virus geprägten Tagen besteht das Bedürfnis nach Sicherheit. Thomas Steffen erläuterte dazu, wann das Durchführen eines Tests sinnvoll ist. „Natürlich sind Tests eine wichtige Massnahme im Kampf gegen ein Wiederaufflammen der Pandemie. Eine Testung von Personen ohne Krankheitssymptome wird jedoch nicht empfohlen, wenn keine spezifischen Gründe vorliegen. Tests sind eine Momentaufnahme, die Situation kann sich nach dem Test laufend verändern“, so Thomas Steffen. Ein negativer Test kann nicht ausschliessen, dass eine Person danach ansteckend wird.

Rund 1‘700 Stichprobenkontrollen von Schutzkonzepten im Kanton

Ein wichtiger Teil im Kampf gegen die Pandemie sind weiterhin die Schutzkonzepte in diversen Lebenssituationen. Interdepartementale Teams haben bisher im Kanton Basel-Stadt 1‘722 Stichprobenkontrollen von Schutzkonzepten durchgeführt: 175 auf Baustellen, 1‘547 in diversen Betrieben wie Coiffeur-Geschäften, Lebensmittelläden, Gastronomiebetrieben, Blumenläden oder Museen. Die Mängel, welche die Kontrolleure antrafen, waren meist kleinerer Art. Mängel werden protokolliert und im Rahmen einer Nachkontrolle nochmals überprüft. Bis zum 19. August 2020 mussten 14 vorübergehende Betriebsschliessungen verfügt werden. Die betroffenen Betriebe sind nach Nachbessern der Schutzkonzepte inzwischen wieder geöffnet.

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